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Johanniskraut

Hypericum perforatum
Johanniskrautgewächse (Hypericaceae)


(Alle Credits und Rechte der Wikipedia-Quelle gelten)

Das Echte Johanniskraut (Hypericum perforatum), auch Echt-Johanniskraut, Gewöhnliches Johanniskraut, Durchlöchertes Johanniskraut, Tüpfel-Johanniskraut oder Tüpfel-Hartheu, meist kurz Johanniskraut oder Johanneskraut (älter auch Joanniskraut) genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Johanniskräuter (Hypericum) innerhalb der Familie der Hypericaceae (früher Hartheugewächse). Es findet Anwendung als Heilpflanze, vor allem als mildes Antidepressivum.

Namensgebung

Volkstümlich wird das Echte Johanniskraut (lateinisch hypericum, früher auch ypericon und Hypericon) auch als Herrgottsblut bezeichnet. Der Name bezieht sich auf Johannes den Täufer, da die Pflanze um den Johannistag (24. Juni) herum blüht. Auch die lateinische Bezeichnung Flores sancti Johannis („Blüten des heiligen Johannes“), der englische Name St John’s wort und der spanische Name hierba de San Juan beziehen sich auf Johannes den Täufer. Der Name Durchlöchertes Johanniskraut (und auch die lateinische Bezeichnung Hypericum perforatum) bezieht sich auf die dicht mit durchscheinenden Öldrüsen besetzte Blattspreite.

Beschreibung

Vegetative Merkmale

Das Echte Johanniskraut ist eine ausdauernde krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 15 bis 100 Zentimetern erreicht. Sie bildet stark verzweigte Wurzelkriechsprosse und eine spindelförmige, bis zu 50 Zentimeter tief reichende Wurzel. Der aufrechte Stängel ist durchgehend zweikantig und innen markig ausgefüllt (nicht hohl). Dadurch unterscheidet sich das Echte Johanniskraut von anderen Johanniskrautarten. Im oberen Bereich des Stängels ist das Echte Johanniskraut buschig verzweigt.

Die gegenständig angeordneten Laubblätter sind mehr oder weniger sitzend. Die einfache Blattspreite ist bei einer Länge von bis zu 3 Zentimetern oval-eiförmig bis länglich-linealisch. Die Blattspreite ist dicht mit durchscheinenden Öldrüsen besetzt. Der Blattrand ist mit schwarzen Drüsen punktiert. Bei den zahlreichen durchscheinenden Punktierungen der Spreite handelt es sich um Gewebslücken, die durch Spaltung oder Auseinanderweichen von Zellwänden entstanden sind und in denen das helle ätherische Öl konzentriert ist.

Generative Merkmale

Die Blütezeit reicht von Juni bis August. Der meist reichblütige trugdoldige Blütenstand ist aus Dichasien mit (zur Fruchtzeit gut erkennbaren) Schraubeln zusammengesetzt.

Die zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die fünf Kelchblätter sind bis zu 5 Millimeter lang, länger als der Fruchtknoten, (ei)-lanzettlich, fein grannenartig zugespitzt, mit hellen und schwarzen Drüsen. Die fünf goldgelben Kronblätter sind bis 13 Millimeter lang, nur auf einer Seite gezähnt und am Rande schwarz punktiert. Die Kronblätter enthalten in Gewebslücken das blutrote Hypericin, das beim Zerreiben (am besten mehrere Blütenknospen nehmen) auf den Fingern eine Rotfärbung hinterlässt. Die einzelnen Kronblätter sind aufgrund ihrer gedrehten Knospenlage etwas asymmetrisch, sodass die ganze Blüte in offenem Zustand einem „Windrad“ ähnlich sieht. Die 50 bis 60, manchmal bis 100 Staubblätter umgeben in drei Büscheln angeordnet den Fruchtknoten. Aus den drei Staubblattanlagen entstehen durch zentrifugales Dedoublement drei Cluster mit insgesamt bis zu 100 Staubblättern. Der oberständige, ovale Fruchtknoten ist in drei Fächer unterteilt, die kürzer sind als die Kelchblätter.

Nektar wird nicht angeboten, stattdessen wird reichlich Pollen für etwaige Bestäuber bereitgehalten.

Die Frucht besteht aus einer schmal-eiförmigen, bis 10 Millimeter langen, gerieften dreifächrigen Spaltkapsel. Die Samen sind bei einer Länge von etwa 1 Millimetern länglich, gebogen und fein netzförmig.

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 32 oder 48.

Weitere Illustrationen

Ökologie

Beim Echten Johanniskraut handelt es sich um eine sommergrüne Schaftpflanze (überwinternde Pflanze ohne Rosette) und Hemikryptophyten. Es wurzelt bis 50 Zentimeter tief.

Blütenökologisch handelt es sich um eine homogene „Pollen-Scheibenblume“. Fremdbestäubung erfolgt durch Pollen suchende Insekten. Besucher sind besonders Bombus-Arten und Bienen- und Schwebfliegen-Arten. Selbstbestäubung ist durch die räumliche Trennung von Griffelästen und Staubbeutelbündeln erschwert, ist aber beim Schließen der Blüten möglich, wenn die schrumpfenden Kronblätter die Blüte wieder einhüllen. Am Abend und beim Abblühen rollen sich die Blütenblätter an den Seiten in der Längsachse ein.

Die kleinen Samen der bei Trockenheit geöffneten Kapselfrüchte werden von Tieren verschleppt (Zoochorie) oder durch den Wind verbreitet (Ballonflieger). Vegetative Vermehrung erfolgt durch Wurzelkriechsprosse.

Das Echte Johanniskraut dient mehreren Schmetterlingsarten als Raupenfutterpflanze. Darunter sind die mono- und oligophagen Arten Vielzahn-Johanniskrauteule (Actinotia polyodon), Trockenrasen-Johanniskrauteule (Actinotia radiosa), Blasser Hartheu-Grauspanner (Aplocera efformata), Trockenrasen-Hartheu-Grauspanner (Aplocera plagiata), Großer Hartheu-Grauspanner (Aplocera praeformata), Ruderalflur-Johanniskrauteule (Chloantha hyperici) und Weißer Hartheuspanner (Siona lineata).

Vorkommen

Das Echte Johanniskraut ist die in Europa am weitesten verbreitete Art der Gattung Hypericum. Es ist von Europa bis China, im westlichen Nordafrika in Marokko, Algerien und Tunesien sowie im südwestlichen Sudan heimisch. Das Echte Johanniskraut ist u. a. in weiten Teilen Nordamerikas, Teilen Südamerikas sowie in Australien, Japan und Korea ein Neophyt.

Man findet es in tiefen bis mittleren Höhenlagen. Es steigt in Tirol bis 1700 Meter, im Wallis bis etwa 2000 Meter Meereshöhe auf. In Europa kommt es nördlich bis Brunö in 65° 28' nördlicher Breite vor. Es wächst verbreitet in Gebüschsäumen, an Waldrändern, Wegen und Böschungen, in Magerwiesen und -rasen, in Ginster- und Heidekrautheiden, in Brachen und Waldverlichtungen oder auf Bahnschotter als Pionierpflanze. Es gedeiht in Gesellschaften der Klassen Trifolio-Geranietea, Epilobietea angustifolii oder auch des Verbands Dauco-Melilotion.

Das Echte Johanniskraut tritt vorwiegend in größeren Gruppen auf, allerdings sind diese selten bestandsbildend. Als ökologische Zeigerwerte nach Ellenberg wird Hypericum perforatum als Halbschattenpflanze für mäßigwarme bis warme Standorte bei gemäßigtem Seeklima angegeben. Die angezeigte Bodenbeschaffenheit ist gleichmäßig trocken bis mäßig feucht und stickstoffarm, niemals jedoch stark sauer.

Verwechslungsgefahr

Echtes Johanniskraut kann leicht mit dem giftigen Jakobskreuzkraut verwechselt werden. Eine weitere Verwechslungsmöglichkeit besteht mit dem harmlosen Wiesenpippau.

Systematik

Die Erstveröffentlichung von Hypericum perforatum erfolgte durch Carl von Linné.

Je nach Autor gibt es mehrere Varietäten oder Unterarten:

  • Schmalblättriges Echtes Johanniskraut (Hypericum perforatum var. angustifolium DC.; Syn.: Hypericum perforatum subsp. angustifolium (DC.) Gaud.): Es hat schmalere Blätter und kleinere Blüten. Diese Varietät enthält praktisch kein Rutin, was sie für die pharmazeutische Verwertung weitgehend unbrauchbar macht. Diese Varietät gedeiht in Mitteleuropa besonders in Gesellschaften der Klasse Festuco-Brometea. Sie wird von manchen Autoren zu Hypericum perforatum subsp. veronense gestellt.
  • Hypericum perforatum subsp. chinense N.Robson: Sie kommt in China vor.
  • Breitblättriges Echtes Johanniskraut (Hypericum perforatum var. latifolium W.D.J.Koch, Syn.: Hypericum perforatum subsp. latifolium (W.D.J.Koch) A.Fröhl.): Es hat breitere Blätter und größere Blüten.
  • Kleinblättriges Echtes Johanniskraut (Hypericum perforatum var. microphyllum DC.): Es hat kleinere Blätter und kleinere Blüten. Es wird von manchen Autoren zur Unterart Hypericum perforatum subsp. veronense gestellt.
  • Gewöhnliches Echtes Johanniskraut (Hypericum perforatum L. subsp. perforatum): Es gedeiht von Europa bis Sibirien und zur westlichen Türkei. Die ökologischen Zeigerwerte nach Landolt et al. 2010 sind für diese Unterart in der Schweiz: Feuchtezahl F = 3w (mäßig feucht aber mäßig wechselnd), Lichtzahl L = 3 (halbschattig), Reaktionszahl R = 3 (schwach sauer bis neutral), Temperaturzahl T = 4 (kollin), Nährstoffzahl N = 3 (mäßig nährstoffarm bis mäßig nährstoffreich), Kontinentalitätszahl K = 3 (subozeanisch bis subkontinental).
  • Veroneser Tüpfel-Hartheu (Hypericum perforatum subsp. veronense (Schrank) A.Fröhl.): Es hat eiförmige, höchstens 1 cm lange Laubblätter und Kelchblätter, die nur 1 mm breit sind. Sein Verbreitungsgebiet umfasst Makaronesien, Mitteleuropa und das Mittelmeergebiet bis zum Sudan und zum westlichen Himalaja. Es gedeiht in Mitteleuropa in Gesellschaften des Verbands Dauco-Melilotion oder der Klasse Sedo-Scleranthetea.
  • Hypericum perforatum subsp. songaricum (Ledeb. ex Rchb.) N.Robson: Sie kommt von der Ukraine bis ins nordwestliche China vor.

Inhaltsstoffe

Inhaltsstoffe des Echten Johanniskrauts sind u. a.:

  • Naphthodianthrone (sog. Hypericine) (0,1–0,3 %): Hypericin, Pseudohypericin
  • Phloroglucin-Derivate (0,2–0,4 %): Hyperforin, Adhyperforin
  • Flavonoide (2–4 %): Quercetin und dessen Glycoside Hyperosid, Rutin, Isoquercitrin, Miquelianin und Quercitrin sowie Biflavone, u. a. I3, II8-Biapigenin, Amentoflavon
  • Procyanidine
  • Xanthon-Derivate
  • Phenolcarbonsäuren: Cryptochlorogensäure
  • Ätherisches Öl (geringe Mengen): vorwiegend Sesquiterpene, u. a. Caryophyllen, Spathulenol (bis zu 7,2 % des ätherischen Öls)

Johanniskraut guter Qualität enthält durchschnittlich 0,1–0,15 % Gesamt-Hypericine (Ph. Eur. 5.0, S. 2485), welche vor allem in den Exkretblättern der Blüten und Knospen lokalisiert sind. Diese setzen sich aus durchschnittlich 0,2–0,3 % Hypericin, Pseudohypericin und ähnlichen Substanzen zusammen. Für die Wirksamkeit sind des Weiteren 2–4 % Flavonoide und Biflavone verantwortlich. Bisher ausschließlich in dieser Art nachgewiesen wurden das antibiotisch wirksame Hyperforin sowie das Adhyperforin in den Blüten (2 %) und Früchten (4 %).

Nachdem der Hypericingehalt bis 1995 zur Bestimmung der Wirksamkeit der Droge Hyperici herba benutzt wurde, geht man inzwischen davon aus, dass die therapeutische Wirksamkeit durch ein Zusammenwirken mehrerer Wirkstoffe und Wirkmechanismen zusammenkommt, da ein Gesamtextrakt eine deutlich stärkere Hemmung der Monoaminoxidase bewirkt als isoliertes Hypericin. Zur Arzneimittelherstellung werden Hypericingehalte von 0,15 % und hohe Flavonoidgehalte gefordert, zudem müssen Grenzwerte für Cadmium (0,5 mg/kg) und Blei (5,0 mg/kg) unterschritten werden.

Giftigkeit

Die Pflanzenteile sind leicht giftig. Die getrockneten Blüten des Behaarten Johanniskrauts enthalten bis zu 1,4 % des roten Farbstoffes Hypericin („Johannisblut“). Die Hypericin-Aufnahme führt insbesondere bei nicht pigmentierten (weißen), aber auch an hellen, nicht behaarten Hautstellen dunkler Weidetiere nach der Bestrahlung durch Sonnenlicht zu Hämolyseerscheinungen („Hartheukrankheit“).

Die phototoxischen Napthodianthrone wie das Hypericin wirken systemisch, nicht pigmentierte Hautstellen entwickeln Entzündungen mit Rötungen, Ödemen und Läsionen. Johanniskraut tritt vermehrt auch im Heu auf, es ist hier rötlich braun und führt hier ebenso zu Vergiftungen und muss entfernt werden.

Nutzung

Anbau

Aufgrund der Verwendung als Heilpflanze wird das Echte Johanniskraut landwirtschaftlich angebaut. Gleichzeitig gilt es im übrigen landwirtschaftlichen Anbau als „Unkraut“ und Weideunkraut.

Für die Produktion verschiedener Präparate auf Johanniskrautbasis werden Kultursorten des Johanniskrauts unter Feldbedingungen angebaut.

Bei der Züchtung geeigneter Sorten spielt die Anfälligkeit gegenüber der Pilzkrankheit Rotwelke eine wesentliche Rolle. Es stehen mehrere Sorten zur Verfügung (Stand: 26. April 2004): Anthos, Hyperixtrakt, Motiv, Uperikon, Hyperimed, Hyperiflor, Vitan, Hyperipharm und Hyperisol.

Die Aussaat erfolgt im Frühjahr oder Herbst, auch eine Pflanzung „vorgezogener Setzlinge“ im Frühjahr ist möglich. Gedüngt wird nur wenig, vor allem hohe Stickstoffgaben senken den Hypericingehalt in der Droge. Unkraut muss per Striegel sowie mit Maschinen- und Handhacke reguliert werden, gegen die Rotwelke darf nach der Ernte ein Fungizid eingesetzt werden.

Die Kultur erfolgt über zwei bis drei Jahre, geerntet wird ein bis zweimal jährlich. Dabei werden die Knospen, Blüten und Zweigspitzen zur Blütezeit geerntet. Für Frischware wird das Kraut von Hand oder mit einer Pflückmaschine geerntet. Zur Trocknung vorgesehenes Gut wird mit Spezialmaschinen oder umgebauten herkömmlichen Erntemaschinen (Mähdrescher, Feldhäcksler) eingebracht. Die Krauterträge schwanken stark und liegen zwischen 4 und 26 t Frischmasse pro Hektar.

Den Pflanzen wird unmittelbar nach der Ernte bei 40–60 °C auf Satz-, Horden- oder Bandtrocknern das Wasser bis auf 10 % Restfeuchte entzogen.

Je nach Umweltbedingungen, zum Beispiel unterschiedlich starker Bestrahlung mit Ultraviolett (UV-B), verändert sich der Gehalt bioaktiver Inhaltsstoffe.

Krankheiten

  • Rotwelke (Erreger: Colletotrichum gloeosporioides)

Schädlinge

  • der Blattkäfer Chrysolina hyperici
  • Schattenwickler (Cnephasia)
  • Blattwespenlarven (Tenthredinidae)

Medizinische Anwendung

Echtes Johanniskraut ist eines der in Europa am häufigsten als Beruhigungsmittel und Antidepressivum eingesetzten Phytopharmaka. Die Wirksamkeit ist besser belegt als bei anderen pflanzlichen Präparaten mit vergleichbarem Anwendungsgebiet, wie etwa Lavendelöl und Passionsblumenextrakt, wenn es auch Kritik an der Methodik und Aussagekraft der Studien gibt. Im Allgemeinen sind weniger Nebenwirkungen zu erwarten als bei synthetischen Standard-Antidepressiva.

Bereits in der Antike wurde Johanniskraut als Heilpflanze verwendet. Neben dem Echten Johanniskraut (Hypericum perforatum) kamen (als „Sant Johans Kraut“ und ähnlich benannt) bis in die Neuzeit auch Blut-Johanniskraut (Hypericum androsaemum) und Quirlblättriges Johanniskraut (Hypericum coris) sowie Arnika zum Einsatz. Heute wird Hypericum perforatum als pflanzliches Arzneimittel zur Behandlung von leichten bis mittelstarken depressiven Verstimmungen oder nervöser Unruhe eingesetzt. Äußerlich werden ölige Zubereitungen angewendet. Die Pflanze wurde im Herbst 2014 von Wissenschaftlern der Universität Würzburg („Studienkreis Entwicklungsgeschichte der Arzneipflanzenkunde“) mit Verweis auf das große medizinische Potenzial zur „Arzneipflanze des Jahres 2015“ gewählt.

Wirksamkeit bei der Behandlung der Depression

Die Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) führt gemeinsam mit anderen Organisationen und Fachgesellschaften (BÄK, KBV, AWMF) Johanniskraut in der S3-Leitlinie/Nationale Versorgungsleitlinie Unipolare Depression aus dem Jahr 2015 als Möglichkeit eines ersten Therapieversuchs bei einer leichten bis mittelgradigen depressiven Episode an. Da nicht genau bekannt ist, welche Inhaltsstoffe in welcher Dosierung und über welchen Mechanismus für die antidepressive Wirkung von Johanniskraut verantwortlich sind, empfiehlt die Leitlinie solche Präparate einzusetzen, deren klinische Wirksamkeit in eigenen Studien gezeigt wurde. Der Einsatz von Johanniskraut bei leichter bis mittelgradiger Depression hat in der Leitlinie den Empfehlungsgrad 0 (= „Kann“-Empfehlung: „Berichte von Expertenkreisen oder Expertenmeinung und/oder klinische Erfahrung anerkannter Autoritäten (Evidenzkategorie IV) oder Extrapolation von Evidenzebene IIa, IIb oder III. Diese Einstufung zeigt an, dass direkt anwendbare klinische Studien von guter Qualität nicht vorhanden oder nicht verfügbar waren.“)

Die pharmakologische Wirksamkeit von Johanniskraut in der Therapie der Depression ist allerdings umstritten. Es gibt sowohl klinische Studien, die eine Wirksamkeit feststellten, als auch solche, die keine Überlegenheit gegenüber Placebo zeigen. Eine Cochrane-Review aus dem Jahr 2008 wertete 29 Studien mit zusammen mehr als 5000 Patienten aus, bei denen nach DSM- oder ICD-10-Kriterien eine Depression (major depressive disorder) vorlag. Die Autoren sehen in den Studien Evidenz, welche nahelegt, dass die Wirksamkeit der Johanniskrautextrakte in den Studien gegenüber Placebo überlegen ist und vergleichbar mit synthetischen Antidepressiva bei besserer Verträglichkeit und geringeren Abbruchraten sei. Da die in den Studien festgestellte Wirksamkeit auch von dem Land, aus dem die Studie stamme, und ihrer Präzision abhänge, könne nicht ausgeschlossen werden, dass einige kleinere Studien aus deutschsprachigen Ländern mängelbehaftet seien und zu optimistische Resultate berichteten. Klinische Leitlinien aus Deutschland, Kanada, den USA und Großbritannien sehen die Wirkung von Johanniskraut noch am besten bei milder oder mittelgradiger Depression nachgewiesen.

Eine erneute Metaanalyse aus dem Jahr 2016, die im Vergleich zum 2008 veröffentlichten Cochrane-Review auch einige neuere Studien miteinbezieht, kommt zu einem ähnlichen Fazit wie letztere.

Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen ging 2009 davon aus, dass Johanniskraut einen Effekt bei leichten Depressionen hat. Generell gab es jedoch eine deutliche Abhängigkeit des Effektschätzers von der Studienqualität: Je schlechter die Qualität der Studien ist, desto größer stellt sich das Ausmaß der aufgezeigten Effekte dar und umgekehrt. Bei Betrachtung allein derjenigen Studien mit der besten methodischen Qualität zeigt Johanniskraut nur einen sehr geringen Effekt. Weiterhin geht das Institut davon aus, dass Johanniskraut bei schweren Depressionen nicht hilft. Es erwies sich bei schweren Depressionen in keiner Studie als dem Placebo überlegen.

Die jetzigen Studien liefern noch nicht genügend Daten, um unterschiedliche Johanniskraut-Extrakte miteinander vergleichen zu können oder die optimale Dosis zu ermitteln. Bei leichten Depressionen konnte jedoch in einer Studie eine Dosis-Wirkungsbeziehung experimentell nachgewiesen werden.

Wirkungsmechanismen und Wirklatenz

Als Hauptwirkstoff des Johanniskrauts gilt Hyperforin. Standardisierter Johanniskrautextrakt erhöht durch eine Wiederaufnahmehemmung der Neurotransmitter Serotonin und Noradrenalin deren Konzentration an den Synapsen. Ebenfalls steigt auch die Konzentration von Gamma-Aminobuttersäure (GABA), Dopamin und L-Glutamat an, was in dieser Form kein Antidepressivum vermag. In der Folge vermindert sich die Anzahl der (noradrenergen) β-Rezeptoren, außerdem bewirkt der Extrakt eine Herunterregulation der 5-HT2-Rezeptoren.

Die Wirkung der Johanniskraut-Präparate soll auf die chemisch definierten Substanzen Hyperforin und das früher als wirksamkeitsbestimmender Inhaltsstoff angesehene Hypericin zurückzuführen sein. Diese bewirken eine geringe bis mittelstarke cerebrale Wiederaufnahmehemmung von Serotonin, Noradrenalin und Dopamin; dies sind bekannte Wirkmechanismen synthetischer Antidepressiva. Das Verhältnis der Wiederaufnahmehemmung beträgt in tierexperimentellen Untersuchungen Serotonin:Dopamin:Noradrenalin:GABA:Glutamat = 2:1:5:1:11. Eine MAO-Hemmung wurde immer wieder behauptet, konnte aber nie nachgewiesen werden. Andere Rezeptoren werden nicht beeinflusst.

Eine Studie über die Wirkung der kombinierten Einnahme mit Extrakt aus der Passionsblume (Passiflora incarnata) kam zu dem Ergebnis, dass die Wiederaufnahmehemmung für Serotonin gesteigert wurde. Beträgt die Hemmung bei Echtem Johanniskraut alleine 60 %, so bringt die Kombination mit Passionsblumenextrakt die Wirksamkeit in den Bereich des zum Vergleich herangezogenen Fluvoxamins, bei dem die Hemmung 90 % beträgt. Eine Erhöhung der Dosierung verringert die Wirksamkeit allerdings wieder. Aufgrund der Wechsel- bzw. Nebenwirkungen des im Johanniskraut enthaltenen Hyperforins wäre es wünschenswert, die Dosierung des Johanniskrautextrakts durch die gleichzeitige Einnahme von Passionsblumenextrakt senken zu können. Die Qualität der Studie wird trotz gewisser Unklarheiten als akzeptabel bis gut bewertet.
Auch Kombinationspräparate von Johanniskraut, Passionsblume und Baldrian werden angeboten.

Nebenwirkungen

Johanniskraut-Arzneimittel sind im Allgemeinen gut verträglich, unerwünschte Nebenwirkungen sind gering oder treten selten auf. In Einzelfällen wird von manischen Episoden berichtet, die von Johanniskraut induziert wurden. Außerdem kann Johanniskraut geringe Magen-Darm-Beschwerden, Kopfschmerzen, Erregung und Müdigkeit und eine phototoxische Reaktion der Haut (Sonnenbrandneigung) hervorrufen, da Hypericin die Empfindlichkeit gegenüber UV-Licht erhöht (Photosensibilitätsreaktion). In hoher Dosierung wirkt es u. U. stark phototoxisch. Die Phototoxizität wird jedoch erst bei einer Überdosierung um die 20-fache der empfohlenen Tagesdosis von 900 bis 1500 mg erwartet. Hellhäutige Menschen, die Johanniskraut regelmäßig einnehmen und sich in Solarien oder auf Urlaubsreisen bräunen wollen, sollten ein Absetzen des Johanniskrautpräparates 14 Tage vor der ersten Licht- bzw. Sonneneinstrahlung in Erwägung ziehen. Bei bekannter Lichtempfindlichkeit ist Johanniskraut zu meiden. Selten kann es zu allergischen Hautreaktionen kommen. Auch Rinder und Pferde, die zu viel Johanniskraut fressen, zeigen die genannten Symptome. Bei sehr hohen Dosierungen kann es zu leichten Formen eines Serotonin-Syndroms kommen. Symptome sind unter anderem Schwindel, Grippegefühl, Bewusstseinseintrübung, unwillkürliche Muskelzuckungen und Angstzustände. Die Überdosierungssymptome können dabei leicht mit den depressiven Symptomen verwechselt werden und zu einer weiteren Erhöhung der Dosis verleiten.

Wechselwirkungen

Ende der 1990er Jahre wurde festgestellt, dass Johanniskraut zu einem verstärkten Abbau von anderen Wirkstoffen führt. Deshalb wurde das zuvor frei erhältliche Johanniskraut 2003 der Apothekenpflicht unterstellt. Ausgenommen von der Apothekenpflicht sind Zubereitungen, die in einer Tagesdosis bis zu 1 g Drogenäquivalent und bis zu 1 mg Hyperforin enthalten, Tee und zur äußeren Anwendung bestimmter Frischpflanzensaft oder ölige Zubereitungen (Rotöl). Aufgrund der Wechselwirkungen wurde Johanniskraut in der Republik Irland schon vor einigen Jahren der Verschreibungspflicht unterworfen. Johanniskrautpräparate mit der Indikation „mittelschwere Depression“ unterliegen seit dem 1. April 2009 auch in Deutschland der Verschreibungspflicht.

Johanniskraut induziert die Abbauenzyme Cytochrom P450 3A4 und Cytochrom P450 1A2 in der Leber. Die Abbaurate einer Vielzahl von Wirkstoffen steigt somit an, und sie können ihre Wirkung verlieren. Cytochrom P450, Subtyp 3A4 verstoffwechselt u. a. Hormone. So kann Johanniskraut die Wirkung der Anti-Baby-Pille und anderer hormoneller Verhütungsmittel beeinträchtigen. Es bestehen auch Wechselwirkungen mit bestimmten AIDS-Medikamenten (HIV-Proteaseinhibitoren), Antibiotika wie Clarithromycin und einigen Antidepressiva. Die HIV-Proteasehemmer und das Antibiotikum können ihre Wirkung ganz oder teilweise verlieren, was bei den zugrunde liegenden ernsten Erkrankungen schwerwiegende Folgen haben kann. Auch Immunsuppressiva, die zum Beispiel nach Transplantationen gegen die Abstoßungsreaktion des Körpers gegeben werden, werden abgeschwächt. Es sind Todesfälle bei Johanniskrauteinnahme mit gleichzeitiger Immunsuppression beschrieben worden. Johanniskraut senkte in einer schwedischen Studie bei einer Gabe von 600 mg pro Tag mit einem (vergleichsweise hohen) Hyperforin-Gehalt von 4 % nach 14 Tagen die Plasmahöchstkonzentration, die Area under the curve und die Halbwertszeit von Finasterid um etwa 50 %. Betroffen (mit Abschwächung der Wirkung oder Wirkungsaufhebung) sind weiterhin die trizyklischen Antidepressiva Amitriptylin sowie Nortriptylin, Herzglykoside, Antikoagulantien (Phenprocoumon), Methadon, Buprenorphin, Antiepileptika (z. B. Carbamazepin, Valproinsäure), Benzodiazepine (z. B. Diazepam, Alprazolam, Lorazepam) und benzodiazepinähnliche Substanzen (z. B. Zolpidem und Zopiclon) sowie etliche andere Wirkstoffgruppen.

Mit Serotonin-Wiederaufnahmehemmern wie Fluoxetin, Paroxetin, Citalopram etc. besteht die Möglichkeit einer Verstärkung serotoninerg bedingter Nebenwirkungen (Übelkeit, Durchfall, Blutdruckschwankungen, Erregung) bis hin zur Auslösung des lebensgefährlichen Serotonin-Syndroms (starke Blutdruckschwankungen, Fieber, Bewusstseinseintrübung, Verwirrtheit, Krämpfe). Andererseits können einige der Serotonin-Wiederaufnahmehemmer durch die Beschleunigung ihres Abbaus auch in ihrer Wirkung abgeschwächt werden. Bei Einnahme solcher Kombinationen ist die Wirkung schlecht vorhersehbar.

Einsatz in Schwangerschaft und Stillzeit

Beim Einsatz in Schwangerschaft und Stillzeit ist Vorsicht geboten. Johanniskraut wurde in der Volksmedizin als Abtreibungsmittel genutzt.

Verwendung in der Volksmedizin

Volksmedizinisch wird Johanniskraut als Tee und Tinktur auch bei Menstruationsbeschwerden und pubertätsbedingten Verstimmungen verwendet.

Das Johanniskrautöl („Rotöl, Johannisöl“, früher auch Sant Johans öl; Oleum Hyperici) wird als Einreibemittel bei Hexenschuss, Gicht, Rheuma, zur Schmerzlinderung nach Verrenkungen und Verstauchungen, zur Wundheilung (Johanniskraut wirkt entzündungshemmend), bei Blutergüssen und Gürtelrose verwendet, kann aber auch innerlich angewandt werden. Auch sollen Sonnenbrand und Verbrennungen gelindert werden. Das Johanniskrautöl gilt als nicht reizendes, „kaltes Öl“. Man gewinnt es, indem man Johanniskrautblüten zwei Monate lang in kaltgepresstes Oliven- oder Sonnenblumenöl einlegt, gelegentlich kräftig schüttelt und in der Sonne stehen lässt. Diesen Vorgang nennt man Mazeration.

Mit einem Ansatzschnaps aus Blüten und Kraut werden Einschlafstörungen und innere Unruhe behandelt.

Verwendung in Lebensmitteln

Johanniskraut-Zubereitungen sind auch vereinzelt in Nahrungsergänzungsmitteln zu finden: dort als Johanniskrautöl („Rotöl“), dem allerdings die innerlichen arzneilichen Wirkungen nicht zugeschrieben werden dürfen.

Siehe auch

  • Liste von Pflanzen mit psychotropen Wirkstoffen

Geschichte

Von der Gattung Johanniskraut gibt es viele verschiedene Arten. Welche davon in der antiken und mittelalterlichen Literatur konkret gemeint ist, lässt sich nicht mit Sicherheit belegen. Manchmal wurden damals unter einer Bezeichnung auch mehrere der heutzutage beschriebenen Arten gefasst. Oft wurde Johanniskraut von Autoren des Mittelalters und der frühen Neuzeit unter dem Namen Hartheu beschrieben. Die Forschergruppe Klostermedizin argumentiert, dass erst bei Adam Lonitzer (1546) eine Differenzierung von Hartheu erfolgte, wobei er den Namen St. Johannskraut mit Hypericum perforatum gleichsetzte. Daraus wird geschlossen, dass die Pflanze Hartheu bei Hildegard von Bingen (12. Jahrhundert) oder Leonhart Fuchs (1543) eine andere der Hypericum-Arten meint.

Unter den Namen hyperikon, androsaimon (Männerblut), koris und ascyron beschreibt Dioskurides offenbar vier verschiedene Arten von Hypericum. Eine Zuordnung einer dieser Arten zu Hypericum perforatum war laut Marzell nicht möglich. Als Indikationen gibt Dioskurides in seiner Materia medica (1. Jhd.) Ischias an, wie auch Linderung von Brandwunden.

Während bei mittelalterlichen und antiken Autoren vor allem die Wirkung bei Brandwunden, der Wundbehandlung allgemein, Gicht und rheumatischen Beschwerden im Fokus stand, bildet das Lorscher Arzneibuch aus dem frühen Mittelalter (795) eine überraschende Ausnahme. Dies älteste erhaltene Buch der Klostermedizin empfiehlt Johanniskraut bei Melancholie, was im heutigen Sprachgebrauch mit Depression und Trübsinn gleichgesetzt werden kann und auch im 21. Jahrhundert als Einsatzgebiet anerkannt wird.

Konrad von Megenberg (14. Jhd.) beschreibt in seinem Buch Buch der Natur unter Kunigskron (Königskrone) ein Johanniskraut, bei dem er leber- und nierenreinigende Wirkung angibt sowie eine herzstärkende Indikation. Er gibt an, dass das Kraut auch St. Johannskraut genannt wird. Dieser Beitrag ist eine fast wörtliche Übersetzung von Albertus Magnus Text zur Königskrone, etwa 100 Jahre früher, in seinem Werk De vegetabilibus et plantis libri VII (6, 213). Marzell vermutet, dass beide Autoren die gleichen Quellen benutzten.

Quellen

  • Antike – Spätantike: Dioskurides 1. Jh. --- Plinius 1. Jh. --- Galen 2. Jh. --- Pseudo-Dioscorides de herbis femininis. 6. Jh.
  • Arabisches Mittelalter: Avicenna 11. Jh. --- Konstantin 11. Jh. --- Pseudo-Serapion 13. Jh.
  • Lateinisches Mittelalter: Hildegard von Bingen 12. Jh. --- Guy de Chauliac 1363 --- Gart der Gesundheit 1485 --- Hortus sanitatis 1491 --- Hieronymus Brunschwig 1500
  • Neuzeit: Hieronymus Brunschwig 1512 --- Paracelsus ca. 1525 --- Otto Brunfels 1532 --- Hieronymus Bock 1539 --- Leonhart Fuchs 1543 --- Gessner 1583 --- Mattioli / Handsch / Camerarius 1586 --- Nicolas Lémery 1699/1721 --- Onomatologia medica completa 1755 --- Hecker 1814/15 --- Philipp Lorenz Geiger 1830 --- Rademacher 1846 --- Wolfgang Schneider 1974

Historische Abbildungen

Literatur

  • Adam Michael Birkholz: Das Johanniskraut. Böhme, Leipzig 1781 (Digitalisierte Ausgabe der Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf).
  • Franz-Christian Czygan: Kulturgeschichte und Mystik des Johanniskrauts. In: Pharmazie in unserer Zeit. Band 32, 3, 2003, ISSN 0048-3664, S. 184–191.
  • P. A. De Smet: Herbal Remedies. Review Article. In: The New England Journal of Medicine. Band 347, 2002, S. 2046–2056, PMID 12490687.

Weblinks

  • Echtes Johanniskraut. In: BiolFlor, der Datenbank biologisch-ökologischer Merkmale der Flora von Deutschland.
  • Hypericum perforatum L., Tüpfel-Hartheu. auf FloraWeb.de
  • Steckbrief und Verbreitungskarte für Bayern. In: Botanischer Informationsknoten Bayerns.
  • Hypericum perforatum subsp. veronense (Schrank) A. Fröhl., Veronenser Tüpfel-Hartheu. auf FloraWeb.de
  • Hypericum perforatum L. subsp. perforatum In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora.
  • Hypericum perforatum subsp. veronense (Schrank) Ces. In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora.
  • Thomas Meyer: Datenblatt mit Bestimmungsschlüssel und Fotos bei Flora-de: Flora von Deutschland (alter Name der Webseite: Blumen in Schwaben)
  • Eine Sammlung wissenschaftlicher Studien rund um Johanniskraut

Einzelnachweise


Woher?

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